Bild von links: Regionalleiter Christian Pöll,1.Vors.Heinz Uhl, Mitorganisator Erwin Weiß, Radsportleiter Rainer Hecht und Referent Christian Konz

Der 1. Vorsitzende des RSV Concordia Windischeschenbach, Heinz Uhl,  begrüßte vor 75 gespannten Zuhörern im vollbesetzten Informationsraum der VR Nordoberpfalz in Windischeschenbach den Referenten des Abends,  Mitglied Christian Konz. Dieser berichtete über seine Radwallfahrt von Premenreuth nach Santiago de Compostela. Der Ort ist seit dem 8. Jahrhundert ein wichtiges Pilgerziel. Seit einigen Jahren erfreut sich der Jakobsweg wieder wachsender Beliebtheit. Viele nehmen ihn als sportliche Herausforderung, andere bewältigen ihn aus persönlichen oder auch religiösen Motiven. Nach dem Reisesegen von Pater James hat sich Christian Konz auf den beschwerlichen Weg gemacht,  quer durch Deutschland, die Schweiz, Frankreich und schließlich Spanien. „Ein persönlicher Grund hat in mir den Wunsch nach einer Pilgerreise geweckt und für den Weg zum heiligen Apostel Jakobus habe ich mich dann entschieden.“ So erzählt Christian Konz nach seiner Reise mit dem Fahrrad nach Santiago. Es war nicht seine erste große Radtour. Vor ein paar Jahren war er mit einer Gruppe nach Rom geradelt. „Diesmal war es anders, diesmal war ich alleine. Nur in den ersten vier Tagen wurde ich von zwei Freunden begleitet“. Etwas nachdenklich berichtet der sportliche Pilger: „Es war schon eigenartig, plötzlich allein zu sein. Fragen tun sich auf. Wo werde ich heute Nacht schlafen? Wie wird es mit der Verständigung klappen?Aber alle Bedenken und Zweifel verschwanden und wandelten sich in Zuversicht und Gottvertrauen. „In der ersten Hälfte war ich viel alleine und ich konnte über vieles nachdenken. Langsam wurde der Kopf frei, ich konnte den Alltag loslassen, ich habe immer eine Unterkunft bekommen und nach gut einer Woche war das alles kein Problem mehr für mich.“ Einen besonderen Eindruck hinterließ die Übernachtung im Kloster Einsiedeln oder der Besuch im französischen Wallfahrtsort Lourdes. „Der Marienwallfahrtsort lag zwar nicht auf der offiziellen Route, aber ich habe einen Tag einen „Umweg“ gemacht. Zuerst war ich sehr enttäuscht von dem Kommerz dieses Ortes, aber als ich in den Heiligen Bezirk kam, wurde ich von dem Flair und dem Spirit, den ich dort erleben durfte, entschädigt.“ Auf die Frage was am Schwersten für ihn in diesen Tagen war, erzählte Konz: „Es gab einige Schwierigkeiten und Herausforderungen zu bestehen, aber ein Tag war besonders schlimm. Es war er Tag an dem – laut Streckenplan – die meisten Berge kommen sollten, das Ganze bei heftigem Gegenwind.“ Am Morgen gleich eine Panne am Rad und dann noch etliche Kilometer Umweg wegen einer Straßensperrung. Die Motivation war kurz vor Null. „An diesem Tag habe ich mich wirklich gefragt, warum tue ich mir das an. Da traf ich einen älteren Herrn aus Kanada, der das gleiche Ziel wie ich hatte. Wir fuhren an diesem Tag gemeinsam. Wir haben uns wunderbar unterhalten und wir haben den Wind, den Ärger und den Berg ganz vergessen.“ Christian Konz fügt mit einem Lächeln hinzu: „Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Kanadier her.“ Das war eine von vielen schönen Begegnungen, die er auf dem Jakobsweg machen sollte. Man treffe viele unterschiedliche Menschen auf dem Weg. Mit dem einen könne man sich gut unterhalten, oder gute und tiefe Gespräche führen, einen anderen lasse man gerne weiterfahren. Wie im richtigen Leben eben. „Nach der glücklichen Ankunft am Ziel in Santiago machte er noch einen Abstecher zum nahe gelegenen Ende der mittelalterlichen Welt. „Das Kap Finisterre mit den atemberaubenden Klippen war ein besonderer Abschluss meiner Reise.“ Fast seinen ganzen Jahresurlaub hat Christian Konz für diese Tour investiert. Er war ohne Handy unterwegs, was schon einigen Komfort und Erleichterung geboten hätte. Doch das Fazit des jungen Mannes ist: „Ich habe viele schöne Erfahrungen machen dürfen, ich sehe jetzt viele Dinge gelassener. Auf so einer Reise lernt man das Wenige schätzen.“ „Ergänzend möchte ich noch speziell für diejenigen sagen, die auch wie ich an einer Glutenunverträglichkeit leiden und etwas Ähnliches vorhaben, dass die glutenfreie Ernährung immer problemlos möglich war. Ja ich bin froh, diese Pilgerfahrt gemacht zu haben“. Radsportleiter Rainer Hecht bedankte sich bei Christian Konz für seinen erfrischenden Vortrag sowie an den Regionalleiter der VR Nordoberpfalz Region Windischeschenbach mit je einem schönen Weinset.

 

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